5 Gründe, warum Adjektive nerven

Blog: 5 Gründe, warum Adjektive nerven

verfasst von: Julia Kischkel-Fietz, Beitragsbild: Cstovall

 

Das Schreiben (vor allem literarischer Texte) wird, wenn man nicht aufpasst, schnell zu einem ausufernden BEschreiben, wofür meist zahlreiche Adjektive bemüht werden. Warum man diese jedoch lieber in Maßen verwenden sollte:

 

1. Adjektive belasten: Sie verlängern Sätze unnötig und blähen den Text auf. Die Leser müssen mehr lesen, ohne dadurch wesentlich mehr Kontext zu gewinnen.

 

2. Adjektive sind unpräzise: Autoren neigen mitunter dazu, mit mehreren hintereinander folgenden Adjektiven etwas besonders genau beschreiben zu wollen, erreichen damit aber das genaue Gegenteil. Jedes Adjektiv ergänzt das Subjekt nur um eine weitere Eigenschaft, macht es also immer schwammiger und die einzelnen Merkmale schwächer.

 

3. Adjektive wirken unentschlossen: Die Leser bekommen besonders bei Aufzählungen mehrerer Adjektive den Eindruck, dass der Autor sich nicht entscheiden konnte. Und im Hinblick auf unsere Erfahrungen aus dem Lektorat können wir sagen: Mit der Annahme liegen sie oftmals richtig.

 

4. Adjektive nehmen die eigene Vorstellungskraft: Immer wieder zu alles und jedem eine Eigenschaft serviert zu bekommen, nervt beim Lesen auf Dauer. Leser machen sich gern ihre eigenen Vorstellungen, und das sei ihnen gegönnt.

 

5. Adjektive lenken ab: Das Wesentliche eines Satzes wird nicht mit Adjektiven rübergebracht, sondern mit Handlung (Stichwort: Show, don't tell!).

 

Bonusgrund für die Vermeidung von Adjektiven

Man kann von sich selbst behaupten: Ich halte es wie Mark Twain, der einst schrieb: „Wenn Sie ein Adjektiv sehen, bringen Sie es um.“